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Per aspera ad astra - Durch den Staub zu den Sternen

Weißt du was mir heute bewusst geworden ist?

Du wirst Dinge erst dann wirklich wahr-nehmen, wenn du sie auch wahr-haben möchtest und sie wahr-haben kannst.

Das ändert aber rein gar nichts an der Wahrheit selbst.

Du kannst sie verbiegen, leugnen und dich in die entgegengesetzte Richtung drehen.

Sie bleibt unberührt von deinem Theaterstück, dass du aus verschiedenen Gründen auf der Bühne des Lebens zum Besten gibst. Du spielst dich um Kopf und Kragen und schaust kein einziges Mal auf, um zu sehen, wer dein Publikum ist.


Geduldig, aber immer fordernder, wartet diese Unwiderleglichkeit auf dich. Sie wartet darauf, dass du deine Aufmerksamkeit auf sie richtest. Nicht nur für einen kurzen Moment, sondern sie dir wirklich ansiehst. Du kannst dafür deine Augen verwenden. Doch diese sind nicht gemacht für wahrliches Erkennen, denn sie können verschlossen, abgewendet oder geblendet werden;

und manches Mal schützt sie eine rosa Brille. Es gibt etwas anderes in dir. Etwas, das mit dieser Instanz bereits in Resonanz ist.

Etwas, das die Wahrheit kennt und die Wahrheit spürt... dein Herz.

Wenn du still bist und genau hinhörst, dann gibt es da diese leise Stimme. Eine liebevolle und wohlwollende Stimme. Oftmals willst du aber nicht hören, was sie dir zu sagen hat. Willst es nicht wahr-haben. Es ist zu schmerzhaft. Vermutlich durchkreuzt es deine fein säuberlichen Pläne und färbt deine Geschichte in einem anderen Licht. Dir bleibt folglich nichts anderes übrig, als lauter zu werden, um dieses stechende, ohrenbetäubende Wimmern in deiner Brust zu übertönen und die einhergehende Selbst-sedierung verschleiert die Schreie deiner Seele,

die sich als Schmerzen in dir festsetzen.

Wahr-nehmen und An-nehmen sind qualvolle Prozesse, die einen an den Rande des Wahnsinns treiben können. Sie verlangen alles von einem, denn sobald du die Wahrheit einmal zu lange wirken hast lassen,

kannst du es nicht mehr ungeschehen machen.

Im Guten wie im Schlechten. Es ist Fluch und Segen zugleich. Es ist unmöglich auf Dauer, wenn du einmal im Paradies getanzt hast,

in den Höllenvorhof zurückzukehren, deine Erfahrungen abzulegen

und wieder blind durch die Haustüre zu schreiten.

Auf der anderen Seite kannst du auch nicht mehr so leicht in dein selbst gebautes Luftschloss klettern, wenn du erst einmal die Verwüstung auf dem Boden der Tatsachen gesehen hast.

Die Angst vor dieser Wahrheit, die dir täglich ins Ohr flüstert, ist einer der Gründe, warum du deine Hölle nicht mehr verlässt... denn mit ihr bist du vertraut.

Du bist bekannt mit den Graden der potentiellen Verbrennungen und hast eine Schutzschicht aufgebaut. So dick, dass du dich selbst kaum noch spürst. Aber das spielt dir in die versengte Hand, denn zu fühlen wäre der sichere Tod dort unten.


Andererseits schwebst du weiterhin durchs Leben mit dem Kopf in den Wolken. Du hantelst dich von Stern zu Stern und philosophierst mit Einhörnern über die Farben des Regenbogens. All das wäre kein Problem, wenn du zuvor die Scherben weggefegt und dir Matratzen auf den verkohlten Boden gelegt hättest. Es würde den Sturz abfedern, wenn die Wolken zu Regen werden und dich dieser ohne Verabschiedung aus dem Firmament der Illusion schwemmt.

Jeder Tod bedeutet Geburt.


Das Paradies weiter zu erkunden ist eine Form des Sterbens.

Doch es ist nur so lange schmerzhaft, bis du erkennst,

dass du vor der Wahrheit nicht flüchten musst.

Sie führt dich geradewegs an einen Ort, der dein Zuhause ist.

Du kannst ihn dekorieren wie du möchtest. Tob dich aus, sei kreativ.

Dies ist dein Leben. Du bist der Gestalter. Du bist die Geschichte und der Erzähler.

Wenn dein Abenteuer zu einem Albtraum geworden ist, dann wach auf und schreib dir eine neue Biografie. Wenn du mehr Farben haben möchtest,

dann lade dir ganz einfach die Einhörner ein.


Ich bin übrigens Lila :)

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