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SM als Heilung

Ich sehe (Videos, Bilder…) und spüre wie viele Damen im Bereich des BDSM mit ihren ihnen anvertrauten Gästen und Sklaven umgehen. Ich spüre welch Hass und Groll in jeder Handbewegung steckt und wie diese Energie an die gegenüberliegende Person weitergereicht wird. Sollte dieser Bereich kein Zufluchtsort sein, um Wunden und Erlittenes zu heilen, anstatt sie aufrecht zu erhalten und im schlimmsten Falle noch zu vertiefen? Sollte hier nicht ein Rahmen geschaffen werden, um sich zu fühlen, zu spüren, fallen zu lassen und angenommen zu werden in seiner Verletzlichkeit? Sollte der Missbrauch - anderen und sich selbst gegenüber - nicht endlich hier ein Ende nehmen?

Die Wunden, welche uns -bewusst oder unbewusst - überhaupt erst in diesen Bereich gebracht haben, wollen angeschaut, gespürt und verbunden werden und nicht erneuert und verschlimmert nach Hause getragen werden. Waren es nicht genau diese Situationen, in denen wir (als Kinder) hilflos ausgeliefert waren, in denen wir uns so sehr jemanden gewünscht hätten, der uns beschützt und uns einfach lieb hat, so wie wir sind? Anstatt dessen wurden wir benutzt, missbraucht und auf allen Ebenen ausgeraubt, einfach weil wir abhängig und verletzlich waren und unser Gegenüber diesen Kreislauf noch nicht gestoppt hatte. Solange wir nicht bereit sind, genau dort hinzusehen und die Auswirkungen zu spüren, werden wir nicht verstehen, warum wir so handeln wie wir handeln und diesen Schmerz in all seinen Facetten 1 zu 1 weitergeben - unter dem Deckmantel der Liebe, der Dominanz, des Vertrauens und Spiels.



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